Vergiftungen im Aquarium – erkennen, verstehen und richtig handeln
Peggy Schuldt • 21. Oktober 2025
Ein Aquarium ist ein kleines, empfindliches Ökosystem. Wenn alles im Gleichgewicht ist, fühlen sich Fische, Pflanzen und andere Bewohner wohl. Doch manchmal kippt das Wasser plötzlich – und die Fische wirken schlapp, atmen schwer oder liegen sogar auf dem Boden. Oft steckt dann eine Vergiftung dahinter.
Im Aquarium können verschiedene Stoffe giftig wirken: Nitrit, Nitrat, Ammoniak oder auch Metalle aus Leitungswasser. Zum Glück kann man solche Probleme vermeiden, wenn man weiß, wie sie entstehen und woran man sie erkennt.
Nitrit – der unsichtbare Giftstoff
Nitrit entsteht beim Abbau von Futterresten, Kot oder abgestorbenen Pflanzenteilen. Normalerweise bauen nützliche Bakterien diesen Stoff weiter ab. In neuen oder schlecht gepflegten Aquarien sind diese Bakterien aber noch nicht genug vorhanden. Dann steigt der Nitritwert schnell an – und das ist für Fische sehr gefährlich. Schon ab etwa 0,2 Milligramm pro Liter wird es kritisch.
Betroffene Fische atmen schnell, schnappen an der Wasseroberfläche nach Luft oder schwimmen unruhig umher. In diesem Fall hilft nur eines: sofort ein großer Wasserwechsel. Außerdem sollte man die Fütterung verringern und den Filter überprüfen. Wenn das Aquarium ganz neu ist, muss es erst „eingefahren“ werden, damit sich die Bakterienkulturen richtig entwickeln können.
Nitrat – das Endprodukt der Kette
Nitrat entsteht als Folgeprodukt des Nitritabbaus. In kleinen Mengen ist es sogar nützlich, weil Pflanzen es als Dünger aufnehmen. Wenn der Wert aber über 40 bis 50 Milligramm pro Liter steigt, wird es auf Dauer ungesund für Fische, vor allem für Jungtiere.
Zu viel Nitrat führt zu trägen Fischen, blassen Farben und langsamem Wachstum. Dagegen helfen regelmäßige Wasserwechsel, viele Pflanzen im Becken und eine sparsame Fütterung.
Ammoniak und Ammonium
Diese Stoffe entstehen, wenn zu viel organisches Material im Wasser ist – zum Beispiel durch übermäßiges Füttern oder zu viele Fische. Bei einem hohen pH-Wert verwandelt sich das harmlose Ammonium in giftiges Ammoniak.
Fische taumeln dann, verlieren ihre Farbe und hängen oft apathisch im Wasser. Auch hier ist ein sofortiger Wasserwechsel die wichtigste Maßnahme. Danach sollte man den pH-Wert kontrollieren und den Filter prüfen.
Metalle und Chemikalien
Nicht nur Abbauprodukte, auch Metalle wie Kupfer oder Zink können giftig sein. Sie gelangen manchmal über das Leitungswasser ins Aquarium. Auch Putzmittel oder Zigarettenrauch in der Nähe des Beckens sind gefährlich – vor allem für Garnelen und Schnecken.
Wenn plötzlich mehrere Tiere ohne ersichtlichen Grund sterben, kann das ein Hinweis auf eine Metall- oder Chemikalienvergiftung sein. In diesem Fall hilft ein großer Wasserwechsel und ein Wasseraufbereiter, der schädliche Stoffe bindet.
Woran erkennt man eine Vergiftung?
Viele Vergiftungen zeigen sich ähnlich. Die Fische atmen schnell, schnappen nach Luft oder liegen auf dem Boden. Manche reiben sich an Pflanzen oder Deko, ihre Farben werden blasser, und sie bewegen sich unkoordiniert.
Mit der Zeit werden sie immer träger, bis sie sich gar nicht mehr bewegen können. Schließlich liegen sie auf der Seite und atmen schwer – dann ist es höchste Zeit zu handeln.
Erste Hilfe im Notfall
Wenn du den Verdacht hast, dass deine Fische vergiftet sind, solltest du keine Zeit verlieren:
1. Sofort einen großen Wasserwechsel machen (mindestens 30 %, besser 50–80 %).
2. Fütterung einstellen oder stark reduzieren.
3. Wasserwerte messen: Nitrit, Nitrat, Ammoniak und pH-Wert.
4. Filter prüfen – ist er sauber und richtig eingestellt?
5. Bei Metallverdacht: Wasseraufbereiter verwenden.
Danach solltest du deine Fische gut beobachten. Wenn sie sich wieder normal bewegen und atmen, ist meist alles überstanden.
Vorbeugung ist der beste Schutz
Vergiftungen entstehen fast immer, wenn das biologische Gleichgewicht im Aquarium gestört ist. Wer regelmäßig Wasser wechselt, sparsam füttert und die Wasserwerte im Blick behält, hat selten Probleme.
Ein paar einfache Tipps helfen, das Becken stabil zu halten:
Fazit
Vergiftungen im Aquarium sind kein Zufall, sondern meist ein Zeichen dafür, dass etwas im Gleichgewicht nicht stimmt. Mit etwas Aufmerksamkeit, Geduld und Pflege kannst du sie leicht verhindern.
Wenn du deine Fische regelmäßig beobachtest und rechtzeitig handelst, bleibt dein Aquarium ein gesunder, lebendiger Lebensraum – und deine Fische danken es dir mit Farbenpracht und Aktivität.
Im Aquarium können verschiedene Stoffe giftig wirken: Nitrit, Nitrat, Ammoniak oder auch Metalle aus Leitungswasser. Zum Glück kann man solche Probleme vermeiden, wenn man weiß, wie sie entstehen und woran man sie erkennt.
Nitrit – der unsichtbare Giftstoff
Nitrit entsteht beim Abbau von Futterresten, Kot oder abgestorbenen Pflanzenteilen. Normalerweise bauen nützliche Bakterien diesen Stoff weiter ab. In neuen oder schlecht gepflegten Aquarien sind diese Bakterien aber noch nicht genug vorhanden. Dann steigt der Nitritwert schnell an – und das ist für Fische sehr gefährlich. Schon ab etwa 0,2 Milligramm pro Liter wird es kritisch.
Betroffene Fische atmen schnell, schnappen an der Wasseroberfläche nach Luft oder schwimmen unruhig umher. In diesem Fall hilft nur eines: sofort ein großer Wasserwechsel. Außerdem sollte man die Fütterung verringern und den Filter überprüfen. Wenn das Aquarium ganz neu ist, muss es erst „eingefahren“ werden, damit sich die Bakterienkulturen richtig entwickeln können.
Nitrat – das Endprodukt der Kette
Nitrat entsteht als Folgeprodukt des Nitritabbaus. In kleinen Mengen ist es sogar nützlich, weil Pflanzen es als Dünger aufnehmen. Wenn der Wert aber über 40 bis 50 Milligramm pro Liter steigt, wird es auf Dauer ungesund für Fische, vor allem für Jungtiere.
Zu viel Nitrat führt zu trägen Fischen, blassen Farben und langsamem Wachstum. Dagegen helfen regelmäßige Wasserwechsel, viele Pflanzen im Becken und eine sparsame Fütterung.
Ammoniak und Ammonium
Diese Stoffe entstehen, wenn zu viel organisches Material im Wasser ist – zum Beispiel durch übermäßiges Füttern oder zu viele Fische. Bei einem hohen pH-Wert verwandelt sich das harmlose Ammonium in giftiges Ammoniak.
Fische taumeln dann, verlieren ihre Farbe und hängen oft apathisch im Wasser. Auch hier ist ein sofortiger Wasserwechsel die wichtigste Maßnahme. Danach sollte man den pH-Wert kontrollieren und den Filter prüfen.
Metalle und Chemikalien
Nicht nur Abbauprodukte, auch Metalle wie Kupfer oder Zink können giftig sein. Sie gelangen manchmal über das Leitungswasser ins Aquarium. Auch Putzmittel oder Zigarettenrauch in der Nähe des Beckens sind gefährlich – vor allem für Garnelen und Schnecken.
Wenn plötzlich mehrere Tiere ohne ersichtlichen Grund sterben, kann das ein Hinweis auf eine Metall- oder Chemikalienvergiftung sein. In diesem Fall hilft ein großer Wasserwechsel und ein Wasseraufbereiter, der schädliche Stoffe bindet.
Woran erkennt man eine Vergiftung?
Viele Vergiftungen zeigen sich ähnlich. Die Fische atmen schnell, schnappen nach Luft oder liegen auf dem Boden. Manche reiben sich an Pflanzen oder Deko, ihre Farben werden blasser, und sie bewegen sich unkoordiniert.
Mit der Zeit werden sie immer träger, bis sie sich gar nicht mehr bewegen können. Schließlich liegen sie auf der Seite und atmen schwer – dann ist es höchste Zeit zu handeln.
Erste Hilfe im Notfall
Wenn du den Verdacht hast, dass deine Fische vergiftet sind, solltest du keine Zeit verlieren:
1. Sofort einen großen Wasserwechsel machen (mindestens 30 %, besser 50–80 %).
2. Fütterung einstellen oder stark reduzieren.
3. Wasserwerte messen: Nitrit, Nitrat, Ammoniak und pH-Wert.
4. Filter prüfen – ist er sauber und richtig eingestellt?
5. Bei Metallverdacht: Wasseraufbereiter verwenden.
Danach solltest du deine Fische gut beobachten. Wenn sie sich wieder normal bewegen und atmen, ist meist alles überstanden.
Vorbeugung ist der beste Schutz
Vergiftungen entstehen fast immer, wenn das biologische Gleichgewicht im Aquarium gestört ist. Wer regelmäßig Wasser wechselt, sparsam füttert und die Wasserwerte im Blick behält, hat selten Probleme.
Ein paar einfache Tipps helfen, das Becken stabil zu halten:
- Wöchentlich 20–30 % Wasser wechseln
- Nicht zu viele Fische einsetzen
- Neues Aquarium richtig einfahren, bevor Fische einziehen
- Filter nur vorsichtig reinigen – nie komplett unter Leitungswasser
- Keine Reinigungsmittel oder Duftstoffe in der Nähe des Aquariums verwenden
Fazit
Vergiftungen im Aquarium sind kein Zufall, sondern meist ein Zeichen dafür, dass etwas im Gleichgewicht nicht stimmt. Mit etwas Aufmerksamkeit, Geduld und Pflege kannst du sie leicht verhindern.
Wenn du deine Fische regelmäßig beobachtest und rechtzeitig handelst, bleibt dein Aquarium ein gesunder, lebendiger Lebensraum – und deine Fische danken es dir mit Farbenpracht und Aktivität.
Neuigkeiten
Barben sind sehr lebhafte und bewegungsfreudige Fische. Sie schwimmen den ganzen Tag durchs Aquarium und suchen nach Futter. Deshalb sollten sie in möglichst großen Becken gehalten werden, die genügend Schwimmraum bieten. Viele Arten bevorzugen einen feinsandigen, dunklen Bodengrund und eine lockere Schwimmpflanzendecke. Dann zeigen sie ihre intensivsten Farben und verhalten sich besonders natürlich – dazu gehört auch das typische „Gründeln“, also das Durchwühlen des Bodens nach Futter. Die Bepflanzung sollte nicht zu dicht sein, da Barben sich meist in Bodennähe aufhalten und etwas Platz zum Schwimmen brauchen. Regelmäßige Wasserwechsel von 20 bis 30 % pro Woche oder alle zehn Tage sind sehr wichtig. Barben fressen viel – und scheiden dementsprechend auch viel aus. Frisches Wasser hält nicht nur die Wasserqualität stabil, sondern regt auch das Balzverhalten an. Beim Gründeln nehmen Barben kleine Mengen Mulm, Pflanzenteile, Algen, Würmer und Mikroorganismen auf. Deshalb sollte man den Mulm nicht vollständig absaugen, da die darin enthaltenen Bakterien zur Verdauung beitragen. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 22 und 25 °C, doch auch kühlere Werte bis etwa 17 °C werden gut vertragen. Barben sind friedliche Schwarmfische, die sich gut mit ähnlich aktiven Arten vergesellschaften lassen. Beim Futter sind sie unkompliziert – sie fressen Trocken-, Frost- und Lebendfutter gleichermaßen gern. Zucht der Barben – allgemein Die Zucht von Barben ist grundsätzlich nicht schwierig, unterscheidet sich aber etwas je nach Art. Alle Barben sind Freilaicher. Das bedeutet: Die Weibchen legen ihre Eier während der Paarung frei ins Wasser ab, meist zwischen Pflanzen, und kümmern sich danach nicht weiter um die Brut. Da die Elterntiere gnadenlose Laichräuber sind, sollte die Zucht immer in einem separaten Zuchtbecken erfolgen. Ein Ablaichbecken kann ohne Bodengrund oder mit feinfiedrigen Pflanzen wie Javamoos ausgestattet werden. Auch grober Kies, Murmeln oder ein Laichrost schützen die Eier vor den Eltern. Zum Laichen bevorzugen viele Arten weiches Wasser mit 4–8 °dGH, doch selbst in härterem Wasser kann die Zucht gelingen. Eine Temperaturerhöhung um 2–3 °C oder ein Frischwasserzusatz kann die Laichbereitschaft zusätzlich fördern. Die Eltern werden am besten abends eingesetzt, wenn das Weibchen laichbereit ist. Meist erfolgt das Ablaichen schon am nächsten Morgen, oft dann, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf das Aquarium fallen. Nach dem Ablaichen müssen die Elterntiere unbedingt entfernt werden, da sie die Eier sonst fressen. Die Eier haften an den Pflanzen oder fallen zu Boden. Nach 24 bis 36 Stunden schlüpfen die Jungen, bleiben zunächst 1–2 Tage am Boden liegen und hängen sich dann an Scheiben oder Pflanzen. Sobald sie frei schwimmen, kann mit der Fütterung begonnen werden. Die Aufzucht gelingt gut mit feinem Lebendfutter wie Artemia-Nauplien. Regelmäßige kleine Wasserwechsel fördern das Wachstum. Die Jungfische wachsen schnell und sind in 9 bis 12 Monaten geschlechtsreif. Ein einziger Zuchtvorgang kann mehrere hundert Jungfische hervorbringen, und bei guter Fütterung laichen die Zuchttiere mehrmals im Jahr. Praxisbericht: Zucht von Brokat-, Bitterlings- und Zebrabärblingen Bei diesen Arten hat sich folgende Methode bewährt: Die Elterntiere werden zunächst zwei Tage nicht gefüttert, anschließend zwei bis drei Tage mit frischen Artemia versorgt. Sind die Weibchen sichtbar laichbereit, werden sie an Tag 5 oder 6 in das vorbereitete Zuchtbecken umgesetzt. Dabei hat es sich bewährt, ein Weibchen und 2 Männchen in ein 10l Becken zu separieren. Das Wasser besteht aus frischem, weichem Wasser bei rund 24 °C. Zwei bis drei Buchen- oder Eichenblätter sorgen für leicht keimhemmende Bedingungen. Gefiltert und belüftet wird über einen feinen Sprudelstein, während der Anwesenheit der Elterntiere etwas stärker, danach nur noch leicht. Nach dem Ablaichen werden die Eltern sofort zurückgesetzt, da sie auch hier Laichräuber sind. Die im Becken verbliebenen Eier werden beobachtet: Befruchtete bleiben durchsichtig, unbefruchtete werden weiß. Nach ein bis drei Tagen hängen die ersten Jungfische an der Wand, ein bis zwei Tage später schwimmen sie frei. Sobald die kleinen „Kommas“ sichtbar sind, können sie gefüttert werden. Hierfür eignen sich hochwertiges Staubfutter, entkapselte Artemia Eier oder kleine frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien. Bei guter Pflege entwickeln sich die Jungfische rasch und zeigen bald das typische lebhafte Verhalten, das Barben so beliebt macht. Fangen die Jungfische an sich einzufärben, kann ein Umsetzen in ein eingefahrenes größeres Becken erfolgen. Fazit Barben zu züchten ist spannend und mit etwas Erfahrung gut machbar. Sie sind aktive, farbenfrohe Fische, die mit ihrem lebhaften Verhalten jedes Aquarium bereichern. Wer auf sauberes Wasser, ausreichend Platz und ein gut vorbereitetes Zuchtbecken achtet, wird schnell Erfolge sehen – ob bei Brokatbarben, Bitterlingsbarben oder Zebrabärblingen. Mit Geduld, regelmäßigem Füttern und sorgfältiger Beobachtung kann die Nachzucht sogar mehrmals im Jahr gelingen – und der Nachwuchs sorgt für viel Freude im Aquarium.





